Saisonende, was ist das?
Herbstliches Gespannwochenende in der Eifel
Mitte November ist im Normalfall so ziemlich die letzte Gelegenheit salzfrei eine Runde durch die Eifel zu fahren. Ob zelten dann auch noch Spaß macht, ist sehr stark vom Wetter und der passenden Ausrüstung abhängig. Trotzdem kamen, vielleicht auch wegen dem goldenen Oktoberwetter, plötzlich jede Menge Anmeldungen zur Herbstausgabe des Eifelgespanntreffen.
„Das Wintergespann muss ausprobiert werden, bevor wir zur Sylvestertour nach Norwegen starten“
„Ich komme weil dieser und jener auch kommt“ „Wir müssen noch die Ausrüstungsliste für die Nordkaptour im Februar besprechen“ oder auch: „Noch eine letzte Tour und dann wird das Moped in den Winterschlaf geschickt“
Die Gründe im Herbst in die Eifel zu kommen sind so unterschiedlich wie die Leute und deren Dreiräder. Am Ende waren bereits am Freitagabend, nach einigen Absagen und kurzfristigen Zusagen, 18 Gespanne und 3 Solomotorräder auf unserem Vereinsgelände versammelt. Mit ein paar Tagesgästen waren dass dann zeitweilig 30 sehr unterschiedliche Leute aus den verschiedensten Ecken Deutschlands.
Am Samstag starteten dann 14 der Gespanne zu einer gemeinsamen Ausfahrt. Nach dem verheerenden Hochwasser vor einigen Jahren wollten wir erkunden wie es rund um und im Ahrtal aktuell aussieht. Von der gerade begonnenen Karnevalssaison war zum Glück noch nichts zu merken. Dafür ist in der Eifel jetzt Jagdsaison. Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen einer Treibjagd waren bei Niederzissen die ersten Hinweise darauf, bevor dann an die Auffahrt von Dernau zum Krausbergturm ganz gesperrt war. Kurzer Hand wurde die am Aussichtsturm eingeplante Suppenpause vorverlegt. Joke und Jens haben den Kocher ausgepackt und allen eine Runde Tütensuppe spendiert.
Im Ahrtal ist inzwischen wieder alles fahrbar, wenn auch größten Teils noch über Behelfsbrücken. Der Fahrbahnbelag der zahlreichen Baustellen ist manchmal besser als der auf den kleinen Nebenstraßen in Richtung Effelsberg. Die nächste Pause mit deftigem oder auch Kuchen, gab es dann im warmen. Beim Naturfreundehaus Berg waren wir nach Voranfrage auch mit so einer großen Gruppe willkommen. Nachdem auch der Rückweg über Kesseling und Acht bewältigt war, waren einige trotz des gemäßigten Gruppentempos, ganz schön platt. 120 km ununterbrochen Kurven, mit nur einer Ampel und einem Kreisverkehr, sind halt typisch Eifel. Auch das ist ein Grund warum einige Flachländer gerne zu uns kommen.
Der Rest des Wochenendes war aber eher entspannend. Erzählen, Grillen, gemeinsam Kochen, auch mal ein plattes Rad ausbauen oder kurz vor Heimfahrt den abgefallenen Krümmer wieder anschrauben. Obwohl es teilweise in der Hütte eng wurde, ist alles harmonisch und stressfrei abgelaufen. Nach gemeinsamen Aufräumen und putzen konnten wir dann am frühen Sonntagnachmittag die Hütte endgültig Winterfest abschließen
Am Wochenende darauf hat bei uns die Salzstreusaison begonnen. Was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Weiter-, durch- oder Autofahren, das Gespann öfter putzen oder mit Spikes ausrüsten und schauen wo noch Schnee oder salzfreies Eis liegt. Spätestens an Pfingsten treffen sich die Gespannfahrer wieder in der Eifel um zu berichten wie die Wintersaison gelaufen ist.
Viel Vorfreude auf die nächste Saison und eine entspannte Winterzeit wünscht Euch
Michael