Besuch des Velener Waldweihnachtsmarkts

„Von drauss‘ vom Waldweihnachtsmarkt komm ich her,

ich muss Euch sagen, es war sehr schön hier.

Überall auf den Tannenspitzen,

sah man Millionen Lichtlein blitzen…“

Es war im August bei der Flugwachenrallye, dass Ute mich ansprach: „Hast Du Dir schon Gedanken gemacht wegen des Weihnachtsmarktbesuchs?“ Es hat sich seit vielen Jahren bei uns eingebürgert, dass wir eine gemeinsame Weihnachtsmarkttour machen. Dabei geht es immer zu einem besonders schönen Markt irgendwo in der Umgebung zwischen Eifel und Ostwestfalen. Bei der letzten Jahreshauptversammlung hatte ich gesagt, ich wolle mich wieder um die Organisation kümmern. Bis hierher hatte ich den Gedanken erfolgreich verdrängt. Aber jetzt wurde es auch tatsächlich langsam Zeit sich was zu überlegen, und ich war froh, dass Ute sich schon ein paar Gedanken gemacht hatte. Nach langem Hin und Her und umfangreicher Internetrecherche haben wir uns letztendlich für den Waldweihnachtsmarkt in Velen entschieden, der einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland sein soll. Velen liegt im Münsterland, und der Weihnachtsmarkt findet auf dem nahegelegenen Landgut Krumme statt. Ute reservierte für uns ein nettes Bauernhofcafe, wo wir uns vor dem Besuch des Weihnachtsmarktes treffen wollten, um miteinander in Ruhe plaudern zu können, was im Weihnachtsmarktgedränge ja eher schwierig ist.

Am Samstag vor dem 3. Advent ist es dann endlich soweit.

Mit 22 Vereinskameraden aus Ost- und Westfalen treffen wir uns in Dröning‘s Landcafé, das ein paar Kilometer vom Landgut Krumme entfernt liegt. Wir bekommen einen eigenen, gemütlichen Raum für unsere Gruppe. Da wir als erste dort sind, habe ich noch ein wenig Zeit, einen kleinen Weihnachtsbaum vom Hof zu kaufen, der direkt frisch gesägt wird. Der passt genau in unseren Kofferraum. In der Zwischenzeit trudeln alle langsam ein. Heute ist viel los auf den Autobahnen, so dass wir auf unseren Präsi Stefan etwas warten müssen. Neuigkeiten, wie zum Beispiel Bilder von neugeborenen Enkelkindern, werden ein letztes Mal in diesem Jahr ausgetauscht. Manche bringen ihre gesammelten Tourenzielfahrtunterlagen mit, und es ergeben sich rege Diskussionen über grüne und gelbe Ortsschilder. Es gibt leckere kleine Gerichte zur Auswahl, und wir verbringen ein paar schöne, gemeinsame Stunden – und das auch mal ohne Motorräder. Bevor es dunkel wird, fahren wir mit den Autos zum Landgut Krumme, wo bereits lange Autoschlangen auf die umliegenden Parkplätze geleitet werden. Wir haben Glück und bekommen einen Platz auf einer großen Wiese direkt am Landgut, so dass wir keinen Shuttlebus zum Weihnachtsmarkt brauchen. Die Felder sind natürlich durch das Regenwetter der letzten Tage sehr aufgeweicht. Aber es gibt einen Trecker-Rauszieh-Service. Jeder hofft, diesen nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Aber von oben ist es heute wenigstens trocken, wenn auch trüb. Wir sammeln uns am Eingang.

Alle 22 Personen im Weihnachtsmarktgedränge zusammen zu halten, ist natürlich nicht wirklich möglich. Der eine schaut hier, und der andere am nächsten Verkaufsstand. Der eine schaut etwas schneller, der andere etwas langsamer. Ich bin da eher jemand von der langsamen Sorte.  Wenn ich die Hälfte gesehen habe, sind andere bereits fertig. Es gibt sehr schöne Holzsachen zu kaufen, passend zum Waldweihnachtsmarkt. Und das trifft genau meinen Geschmack. Ich finde ein paar nette Deko- Kleinigkeiten, die ich mitnehme. Für das leibliche Wohl ist auch genügend gesorgt. Ein wirklich schöner Markt mit angeblich Millionen Lichtern in den Bäumen. Ich habe sie nicht alle gezählt, nur grob überschlagen. Könnte sein, dass es stimmt. Man trifft zwischendurch immer wieder den ein oder anderen Vereinskollegen und wir setzen uns mit ein paar Leuten mit einem Glühwein bzw. Kakao und Kuchen ins Warme. Jörg berichtet über seine Iron-Butt-Tour quer durch Europa, die wir ehrlicherweise nicht ganz nachvollziehen können. Aber es ist schon spannend, wenn er darüber erzählt. Und wir haben sogar das Christkind gesehen. Es lief auf Stelzen und konnte drauf stehen. Aber am Ende stehen wir dann doch plötzlich ganz allein da. Alle anderen sind bereits weg. Ich bin eben immer die langsamste auf solchen Märkten. Wir essen noch eine Bratwurst, bevor wir die Heimreise antreten. Und wir brauchen glücklicherweise keinen Trecker.

Ein schöner Tag mit den Vereinskameraden und eine schöne Vereinssaison geht zu Ende. Spätestens zur Jahreshauptversammlung nächstes Jahr oder beim Stammtisch sehen wir uns hoffentlich wieder in alter Frische.

Wir wünschen allen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Inge

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