Besichtigung der historischen Radiosternwarte Stockert

Im Rahmen des Pfingstgespanntreffens in der Eifel wurde auch eine Führung im Astropeiler Stockert bei Bad Münstereifel angeboten, offen für alle Interessierten. Gegen 11 Uhr brachen die Teilnehmer des Treffens am Pfingstsamstag zu einer gemeinsamen Ausfahrt zum Astropeiler auf, weitere Teilnehmer fanden sich direkt am Ziel zur Führung ein.

Das Radiotelskop wurde 1957 in Betrieb genommen und bis 1995 genutzt, um Radiowellen zu analysieren, die von kosmischen Quellen ausgesendet werden. Anfang der 70er Jahre arbeiteten über 50 Personen auf dem Gelände. Nach dem Verkauf an ein privates Unternehmen 1997 wurde das Objekt 2005 von der NRW-Stiftung erworben. 2011 wurde der astronomische Messbetrieb wieder aufgenommen, ehrenamtlich durchgeführt von Mitgliedern des Fördervereins Astropeiler Stockert e.V.

Die Führung dauerte über 2 Stunden und bestand aus einer Einführung mit einigen Fotos und Prinzipskizzen durch die Tochter des ehemaligen Leiters der Anlage und, aufgeteilt in 2 Gruppen, aus der Erläuterung einiger historischer Geräte, sowie einer Diskussion mit den Funkamateuren im Beobachtungsraum:

Ganz nach oben zu gehen, ist mit Besuchergruppen leider nicht mehr möglich, aber 2 Personen durften dennoch hoch hinaus. Also wurde aus jeder Gruppe eine(r) ausgelost, der sich dieses interessante Erlebnis gönnen durfte -die Wahl viel auf Inge und mich. Es sollte sich dann alsbald als vorteilhaft herausstellen, daß die Wahl auf eine zierliche Person und einen Spargeltarzan gefallen war, denn die engen Stiegen waren durchaus eine Herausforderung.

   

„Präsi in der Falle“:

    

Die Ausrüstung befindet sich z.T. noch in Originalzustand, wie z.B. dieses Telefon. Ob E.T. von hier aus „nach Hause telefoniert“ hat, ist nicht überliefert, aber jedenfalls funktionierte das Wählscheibentlefon noch. Ein Probeanruf an mein eigenes Handy funktionierte jedenfalls. Unser Guide wollte uns auf die Schippe nehmen und fragte, ob wir denn überhaupt wüßten, wie so ein Telefon denn bedient wird…

Dann traten wir aus dem engen Bauch des Teleskops hinaus auf die Plattform unterhalb des 25m Spiegels.

 

Der Spiegel hat eine Antennenfläche von 480m² und wiegt 20t. Das Gesamtgewicht der bewegten Teile beträgt 90t. Für eine Umdrehung benötigt die Anlage 10m, dabei läuft sie auf einem Kugellager mit 127mm im Durchmesser messenden Kugeln, ausgelegt für 190t.

Ganz schön hoch:

    

Gegen 15:00 Uhr ging es dann gut gelaunt wieder zurück. Michael hat die Gruppe über eine kurvenreiche Strecke wieder durch die Eifel geführt und dabei auch noch eine Möglichkeit zum Einkaufen eingebaut, damit die Teilnehmer für das abendliche Grillen gerüstet waren.

Vielen Dank an Michael und an Martin für die Organisation.

Stefan

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